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Seniorenvereinigung der Stadt Meppen e.V.

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Spende der Emsländischen Volksbank eG

Schöne Weihnachtsüberraschung.

Die Emsländische Volksbank e.G. unterstützt auch in 2024 aus den Reinerträgen der Gewinnspargemeinschaft soziale und gemeinnützige Einrichtungen in der Region.

Für eine solche Förderung hatte die Seniorenvereinigung einen entsprechenden Antrag gestellt, dem erfreulicherweise mit der Zusage eines Zuschusses entsprochen wurde.

Heute -einen Tag vor Heiligabend- konnte die Seniorenvereinigung der Stadt Meppen e.V. aus den Händen des Filialleiters der Emsländischen Volksbank in Meppen, Herrn Michael Schmidt einen Spendenscheck in Höhe von 750,00€ in Empfang nehmen.

Wir freuen uns sehr und sagen herzlich danke.

Foto: Emsländische Volksbank

Weihnachtsfeier 2024

Pressemittteilung

Weihnachtsfeier der Seniorenvereinigung Meppen
„Lingener Männerquartett“ sorgt für Begeisterung

Mit der Weihnachtsfeier im Kolpinghaus in Meppen beschloss die Seniorenvereinigung Meppen den Reigen der zahlreichen Veranstaltungen im Jahresprogramm 2024.

Über 80 Seniorinnen und Senioren waren der Einladung des Vorstands gefolgt und erlebten bei Weihnachtsliedern, einigen Kurzvorträgen und Gedichten sowie einer Passage aus dem Weihnachtsoratorium einen geselligen und unterhaltsamen Nachmittag.

Ein ganz besonderer Höhepunkt der Feier war der Auftritt des „Lingener Männerquartett“ (LMQ) mit 24 Sängern unter der Leitung der Niederländerin Eline Harbers. Mit dem Gospel-Song  „Go tell it on the mountain“, dem “Trommellied” und anderen weihnachtlichen Titeln sorgte der Chor für eine facettenreiche und begeisternde Darbietung. Gänsehautmomente und feuchte Augen bewirkte bei den Seniorinnen und Senioren zum Abschluss der Titel “Jerusalem”, den das LMQ mit dem Pianisten Peter Nijland und vor allem mit der ausdruckstarken Altstimme der Dirigentin Eline Harbers interpretierte.

“Standig ovations” der Zuhörerinnen und Zuhörer waren der berechtigte Lohn für eine außergewöhnliche Performance.
Das Lied, so die erläuternden Worte von Harbers, beschreibe in der letzten Strophe den Wunsch und die Sehnsucht nach Frieden überall auf der Welt.Mit “We wish you a merry Christmas” und besten Wünschen für Weihnachten 2024 und für das Jahr 2025 entließ das LMQ das Publikum, das noch einmal mit lang anhaltendem Applaus dankte.

Bericht und Fotos: Seniorenvereinigung Meppen

 

Bericht vom 22.12.2024

Mitgliederversammlung 2024

„Franz Müntefering gab Tipps für die ältere Generation“

Zahlreiche Aktivitäten der Seniorenvereinigung der Stadt Meppen– Mitgliederversammlung beschließt Satzungsänderung

Von Lambert Brand - EL-Kurier am Sonntag den 03.11.2024

Die Seniorenvereinigung der Stadt Meppen legte jetzt anlässlich der Mitgliederversammlung im Jam (Jugend- und Kulturzentrum Meppen) ihren Jahresbericht vor. Daraus ging hervor, dass im Berichtsjahr zahlreiche Aktivitäten durchgeführt wurden, die bei den Mitgliedern großen Anklang fanden. Im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung stand ein Vortrag von Heiner Pott, der sich mit der Wohnsituation für Senioren befasste (siehe weiteren Bericht unten).

In seinem Jahresrückblick ging Vereinsvorsitzender Richard Peters auf die Ereignisse des vergangenen Jahres ein und hob hervor, dass die Vortragsveranstaltung mit dem früheren Vizekanzler, Bundesminister und SPD-Vorsitzenden Franz Müntefering zu den Höhepunkten zählte. Müntefering habe in einer „sympathischen und bescheidenen Art“ den anwesenden Senioren zahlreiche Tipps für das Leben im Alter gegeben. Aber auch die weiteren, stets gut besuchten Treffen fanden regen Zuspruch. Peters erwähnte unter anderem eine Lesung mit Christoph Migura mit Geschichten aus seinem schriftstellerischen Erstlingswerk „Mal sachte — mal klabaster. Ein Jahr mit uns Kindern aus Haltrup“ präsentierte. Eben-falls erfolgreich war der platt-deutsche Nachmittag mit Geschichten, Liedern und humorvollen Einlagen des Solounterhalters Marcus Bruns („Bruni“).

Sigrid Kraujuttis, Sozialdezernentin des Landkreises Emsland, erläuterte fachkundig die Strukturen der Gesundheitsversorgung im Emsland, insbesondere mit Blick auf die inzwischen beschlossene Krankenhausreform. Peters ergänzte, dass der Landkreis beschlossen habe, 13 Millionen Euro in die Modernisierung der emsländischen Krankenhäuser zu investieren. Ein großes Problem sei weiterhin, ausreichend Pflegekräfte zu finden. Ein weiteres, schwerwiegendes Thema, das in Deutschland Menschen jeden Alters betrifft, sei die Einsamkeit. Bernhard Sackarendt, 1. Vorsitzender des SoVD-Kreisverbandes Emsland, beleuchtete in einem Vortrag die Auswirkungen von Einsamkeit und Möglichkeiten der Prävention. Zum „Internationalen Tag der älteren Generation“ referierte Ehrenlandrat Hermann Bröring. Er hat laut Peters deutlich gemacht, dass das Emsland durch ein christliches Menschenbild, hohe Eigenverantwortlichkeit und das aktive Anpacken vieler Herausforderungen geprägt sei. Kreisreform, Arbeitsförderung und vo-rausschauende Politik hätten das Emsland stark vorangebracht. Zu den weiteren von der Seniorenvereinigung initiierten und gut angenommenen Angeboten gehörten der Besuch des Museumsdorfs Cloppenburg mit einem Einblick in vergangene Jahrhunderte sowie die Fahrt zur Dr. Oetker-Welt in Bielefeld. Rund 200 Senioren folgten der Einladung der Seniorenvereinigung zum Meppener Seniorennachmittag ins „Update“, einer ehemaligen Großraumdiskothek und heutigen „Eventlocation & More“. „Statt wummernder Beats und bunter Lichteffekte ging es in dieser besonderen Location eher beschaulich zu“, bemerkte Vorsitzender Peters. Das Lingener Männerquartett und die Präsentation einer Stretchlimousine gehörten zum Programm. Rechnungsführer Helmut Fühner wies in seinem Jahresbericht auf die gestiegenen Ausgaben hin. Dank eines großzügigen Zuschusses der Stadt Meppen in Höhe von 10000 Euro sowie der Kosten­beteiligung der Veranstal­tungsteilnehmer konnte man die Ausgaben weitgehend, aber nicht in voller Höhe aus­gleichen. Die Kassenprüfer be­stätigten Fühner eine akkurate Finanzverwaltung, sodass einer Entlastung nichts im We­ge stand. Bei den turnusmäßi­gen Neuwahlen wurden die stellvertretende Vorsitzende Christel Kemper und die Beisit­zerin Margret Spooren in ihrem Amt bestätigt. Die vom Vorstand vorge­schlagene Satzungsänderung, die im Wesentlichen redaktio­nelle Anpassungen und die Möglichkeit, ehrenamtliche Mitarbeit nicht durch direkte Zahlungen, sondern durch Ausstellung von Spendenbe­scheinigungen zu würdigen, beinhaltete, erhielt die not­wendige Mehrheit.

 „Mehr ganzheitliche Quartierskonzepte“

Heiner Pott:“Bedürfniss der älteren Menschen finden zu wenig Beachtung“ – zukünftig anders denken

Im Rahmen der Mitgliederversammlung der Seniorenvereinigung der Stadt Meppen referierte der ehemalige Lingener Oberbürgermeister, Staatssekretär i.R. und Direktor des Verbandes Wohnungswirtschaft Niedersachsen-Bremen, Heiner Pott, zur aktuellen und zukünftigen Lebenssituation älterer Menschen und zeigte die Probleme auf. Städtischer Direktor Matthias Wahmes erläuterte die Situation in Meppen. In seiner Einleitung wies der Vorsitzende der Seniorenvereinigung, Richard Peters, darauf hin, dass es in Meppen zunehmend schwieriger werde, bezahlbaren und barrierefreien Wohnraum speziell für die ältere Generation zu finden. Derzeit lebten in Meppen über 8000 Menschen über 65 Jahren bei einer Einwohnerzahl von rund 36000. Prognosen zufolge soll sich die Zahl der über 65-lährieen bis 2040 auf über 10000 erhöhen. Die Anzahl der Wohnungen mit Mietbindung sei in den letzten Jahren erheblich geschrumpft. Heiner Pott ergänzte diese Aussage und berichtete, dass bezogen auf die Bundesebene nur rund 1,5 Prozent der Wohnungen barrierefrei seien und eine Versorgungslücke von über zwei Millionen Wohnungen für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen bestehe. Es sei davon auszugehen, dass im Jahr 2035 etwa 27,6 Prozent der Bevölkerung über 65 Jahre alt sein werde. „Es kann doch nicht wahr sein, dass die Zahl der Sozialwohnungen stark schrumpft und kein Ausgleich erfolgt“, sagte Pott. Nicht nur die Wohnsituation der Senioren stehe unzureichend im Fokus der Verantwortlichen, sondern auch die zunehmende Einsamkeit und Anonymität vieler Menschen sei besorgniserregend und finde zu wenig Beachtung. Früher sei die Pflege oft im häuslichen Umfeld durch Angehörige geleistet worden, was heute aus verschiedenen Gründen in dieser Form nicht mehr möglich sei Pott ging in seinem Vortrage auf weitere Problemstellungen ein. Er forderte die Kommunen dazu auf, stärker als bisher zu analysieren, wie die Altersstruktur und das Lebensumfeld der Senioren in den Ortsteilen aussehen und sich zukünftig entwickeln könnten. Aus dieser Quartiersanalyse müssten Konzepte für ein ganzheitliches Quartierskonzept entwickelt werden, an deren Erarbeitung neben den Kommunen als „Kümmerer“ auch Wissenschaftler, Sozialverbände und vor allem die Betroffenen selbst beteiligt werden. Laut Pott müsse man zukünftig „anders denken“ und nicht nur das Wohnen, sondern auch das Leben betrachten. Senioren wollten möglichst lange in ihrer gewohnten Umgebung bleiben. Dies bedeute, dass im Rahmen einer Sozialraumgemeinschaft die Bedingungen dafür geschaffen werden müssten. Dazu zählten auch ein verbessertes Angebot an Service und Hilfestellungen sowie die Förderung von Kontakt- und Be- gegnungsmöglichkeiten. Besonders in kleineren Orten sei die Herausforderung groß, da die Verkehrsverbindungen und die Versorgungssituation oft unzureichend seien. Die Unterstützung durch Ehrenamtliche bei der Verwirklichung der „Sozialraumgemeinschaft” sehe er als bedeutsam an, vorausgesetzt, dass Hauptamt und Ehrenamt eng zusammenarbeiten. Städtischer Direktor Matthias Wahmes, der zusammen mit Fachbereichsleiter Arbeit, Soziales und Gesundheit Andreas Pothen die Stadt Meppen vertrat, machte in seinem Diskussionsbeitrag deutlich, dass in Meppen bereits ein Wohnraumkonzept erarbeitet und einige Projekte angeschoben worden seien. „Wir sind gut aufgestellt und können in Meppen beispielsweise genügend Pflegebetten anbieten. Es fehlen jedoch leider Pflegekräfte”, betonte Wahmes. Die von Pott eingeforderte Altersstrukturanalyse für die einzelnen Kommunen sei über den Landkreis bereits erstellt worden. Wahmes sagte weiter, dass die Umsetzung eines Quartiersmanagements für alle Altersgruppen eine sinnvolle Ergänzung sei, aufgrund begrenzter Kapazitäten jedoch noch nicht umgesetzt werden könne. Die Botschaft, alle Akteure an einen Tisch zu holen, sei jedoch richtig. Richard Peters machte deutlich, dass viele wichtige Aspekte angesprochen worden seien. Es seien in den 1990er Jahren in Meppen unter der Federführung von dem früheren Aschendorfer Stadtdirektor Hans-Altmeppen-Többen bereits erfolgreiche Modelle für zukunftsfähige Wohn- und Betreuungsformen entstanden, und man sollte diese Ideen wieder aufgreifen, und darauf aufbauen für kommende Konzepte.

Lambert-Brand-Fotos

Internationaler Tag der älteren Generation

Pressemittteilung

„Ich habe immer für das Emsland `gebrannt´.

Ehrenlandrat Hermann Bröring Gast der Seniorenvereinigung Meppen
Bereits zum zweiten Mal nach 2022 hat die Seniorenvereinigung der Stadt Meppen eine Veranstaltung zum „Internationalen Tag der älteren Generation“ durchgeführt. Dieser Aktionstag, der auf Beschluss der Vereinten Nationen seit 1991 an jedem 1. Oktober begangen wird, soll auf die Situation und die Belange der älteren Generation aufmerksam machen.
Als Gast referierte Ehrenlandrat Hermann Bröring vor über 70 Gästen zum Thema „Darum ist das Emsland so l(i)ebenswert“. Schnell wurde den Gästen deutlich, dass der langjährige Oberkreisdirektor und Landrat des Landkreises Emsland sowie Vorsitzender des „Emsländischen Heimatbundes“ noch immer für seine Heimat „brennt“. Den Emsländern, so Bröring, sei es noch nie so gut gegangen wie heute. Das Emsland sei geprägt durch einchristliches Menschenbild, durch eine hohe Eigenverantwortlichkeit und vor allem dadurch, dass man schon immer viele Dinge selbst in die Hand genommen habe. So seien z. B. aufgrund von Elterninitiativen schon früh die jetzt umfangreichen Angebote für Menschen mit Beeinträchtigungen entstanden.

In verschiedenen Studien unter anderem von der „Prognos AG“, einem Analyse- und Beratungsunternehmen mit Sitz in Basel, sei das Emsland vor einigen Jahren im Bereich „Familienfreundlichkeit“ bundesweit auf Platz 25 von insgesamt 400 Kommunen und bei der Studie „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ vom „Institut der deutschen Wirtschaft“, Köln, im Jahr 2023 sogar auf Platz 10 eingestuft worden.

Durch vorausschauende Politik sei es gelungen, die emsländische Arbeitslosenquote von rd. 16 % in den achtziger Jahren bis zum Jahr 2023 auf etwa drei Prozent zu senken. Damit weise das Emsland zusammen mit der Grafschaft Bentheim niedersachsenweit die niedrigste Quote auf.

Mit der Kreisreform 1977, deren Umsetzung der ehemalige Landrat anschaulich erläuterte, sei die „2. Stufe“ der emsländischen Erfolgsgeschichte gezündet worden. Zu nennen seien unter anderem der Ausbau des Radwegenetzes, die Stabilität für die Elternbeiträge bei Kindertagesstätten sowie erhebliche Investitionen zur Verbesserung der pflegerischen Infrastruktur und im Krankenhauswesen. Intensiv habe der Landkreis auch die Sprachförderung für einen besseren Zugang zur Bildung auf den Weg gebracht. Mit den Maßnahmen zur Arbeitsförderung wie z. B. „Arbeit statt Sozialhilfe“ sei bereits ab 1997 mit der Gründung der Emsländischen Service- und Beschäftigungsagentur (ESBA) vielfach eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben bewirkt worden.
Schließlich kam der frühere Behördenchef auch auf die emsländische Initiative zum Lückenschluss der Autobahn zu sprechen. Nach Maßgabe des Bundes sollte die A 31 zunächst nur bis zur Anschlussstelle Wietmarschen fertiggestellt werden. Trotz mancher Widerstände sei der Lückenschluss maßgeblich von den emsländischen Kommunen und der Wirtschaft realisiert worden und darauf seien die Emsländer zu Recht stolz. Inzwischen hätten sich viele florierende Industriebetriebe längs der A 31 angesiedelt.

Für die „Hannoveraner“ seien das westliche Niedersachsen und speziell das Emsland lange kaum existent gewesen. Durch die positive Entwicklung habe die Region aber im Laufe der Zeit Respekt, mitunter auch den Neid, seitens der Landespolitik erworben.

Zu Recht habe das Berlin-Institut in seiner Studie „Von Kirchtürmen und Netzwerken“ im Jahr 2017 auf das gute Zusammenwirken von Kommunen, Kirchen und Wirtschaft einerseits sowie tatkräftigen Bürgern und ehrenamtliches Engagement andererseits als zielführenden Erfolgsfaktor hingewiesen.

In den Augen Gottes sei jeder Mensch wertvoll und nicht nur ein Name oder eine Nummer. Dies wurde zum Abschluss des Nachmittags in einer kurzen ökumenischen Andacht von Propst Günter Bültel, Kath. Propsteigemeinde St. Vitus, und Pastor Krüger, Ev.-luth. Gustav-Adolf-Kirchengemeinde, deutlich gemacht. Für die musikalische Begleitung sorgte der „Seniorenchor 60plus des Dekanats Emsland-Mitte“.
Den leckeren Kaffee und Kuchen vom Vitus-Werk Meppen ließen sich die Seniorinnen und Senioren gerne schmecken.

Bericht und Fotos: Seniorenvereinigung Meppen

„Laufen, Lernen und Lachen“

Franz Müntefering in Meppen über aktive Lebensgestaltung im Alter

Meppen (EL) – Mit seinem Vortrag im Hotel Via Plaza in Meppen zum Thema „Älterwerden in dieser Zeit“ hat der ehemalige SPD-Bundesminister und Vizekanzler a. D. Franz Müntefering die Gäste der Seniorenvereinigung Meppen begeistert. Dabei gab er den Anwesenden viele Denkanstöße zu einem aktiven Leben im Alter.

Gleich zu Beginn seines Vortrags machte Müntefering deutlich, dass der Kontakt untereinander eine große Bedeutung besitze und vor allem für ältere Menschen wichtig sei. Grundsätzlich müsse mehr miteinander über das Alter gesprochen werden. „Früher hat man noch die Ansicht vertreten, dass über das Älterwerden und über das Sterben nicht gesprochen werden darf. Das ist falsch“, erklärte Müntefering.

Es sei notwendig, sich mit seinem Alter aktiv auseinanderzusetzen und offen für neue Möglichkeiten und Betätigungsfelder zu bleiben. „Fest steht, dass sich mit dem Alter etwas verändert. Darauf muss man eingehen‘, sagte der 84-Jährige. Ihm falle beispielsweise das Treppensteigen schwerer. Ein barrierefreies Wohnumfeld werde wichtiger. So sei es unter anderem klug, den Teppich aus dem Wohnzimmer zu entfernen, um Stürze über die Teppichkante zu vermeiden. „Ein Teppich ist an der Wand besser aufgehoben als auf dem Boden”, sagte er.

Vieles habe sich in der heutigen Zeit mit Blick auf das Älterwerden verändert. Menschen seien im Alter oft einsam, vor allem wenn der Partner stirbt und die Kinder weit entfernt wohnen. „Dann fehlt den Älteren die Kraft, um rauszugehen und neue Kontakte zu knüpfen“, so Müntefering. Dabei gebe der soziale Kontakt zu Mitmenschen neue Impulse und neuen Antrieb. Aus diesem Grund empfahl Müntefering die drei L’s: Laufen, Lernen und Lachen.

„Es ist gut, wenn man sich viel bewegt. Am besten in der Gemeinschaft“, riet Müntefering. So könnten ein regelmäßiger gemeinsamer Spaziergang mit Bekannten und ein anschließender Restaurantbesuch mit guten Gesprächen viel Positives bewirken.

Lernen sollte auch im Alter eine Rolle spielen. Es sei sinnvoll, sich mit Dingen auseinanderzusetzen, die einen interessieren. Gleichzeitig riet er dazu, offen für Neues zu bleiben. Um Neues zu lernen, gebe es verschiedene Möglichkeiten. Universitäten bieten zum Beispiel Vorlesungen für ältere Menschen an“, sagte Müntefering.

Das Lachen dürfe im Alter ebenso nicht fehlen. „Das geht in der Gemeinschaft viel besser“, sagte er und lobte Vereine und Verbände wie die Seniorenvereinigung Meppen: „Sie sorgen dafür, dass sich Menschen treffen und eine Gemeinschaft entsteht.”

Darüber hinaus vertrat der ehemalige Bundesminister die Ansicht, dass auf die Erfahrungen, die ältere Menschen besitzen, viel mehr Wert gelegt werden müsse. „Niemand sollte sich das eigene Leben wegreden lassen. Die Lebenserfahrung jedes Einzelnen zählt und nicht nur die Ansichten der jüngeren Generation“, sagte Müntefering. Er selbst habe von seinen Eltern, insbesondere von seiner Mutter, viel gelernt. Politik müsse mehr auf die Bedürfnisse der älteren Generation eingehen, gleichzeitig sollten die Älteren diese aber auch selbstbewusst einfordern und sich in die Gesellschaft nach ihren Möglichkeiten einbringen.

Am Ende der Veranstaltung beantwortete Müntefering Fragen der Gäste. Auf die Frage, wie man mit den rechten „Chaoten“ in der Politik umgehen müsse, erklärte der ehemalige Vizekanzler, dass die Demokratie mittlerweile viele Feinde und Gegner habe. Er riet dazu, dass sich die demokratischen Parteien geschlossen gegen Extremisten stellen sollten. Als die Frage zu den Herausforderungen in der Pflege und Rente aufkam, erklärte Müntefering, dass es in der Rente flexiblere Modelle geben müsse. „Wer länger arbeiten möchte, sollte das machen können. Es gibt aber auch viele, die schon mit 50 Jahren kaum noch arbeiten können“, sagte Müntefering und machte deutlich: Jeder, der lange in das Rentensystem eingezahlt habe, sollte eine auskömmliche Rente erhalten. Im Bereich der Pflege sei es nötig, mehr Unterstützung für Menschen zu leisten, die im häuslichen Umfeld versorgt werden. Zudem müsse den pflegenden Angehörigen mehr geholfen werden.

Richard Peters, Vorsitzender der Seniorenvereinigung Meppen, auf dessen Einladung der Referent nach Meppen gekommen war, dankte Franz Müntefering für dessen Ausführungen und überreichte ein Präsent.

Auf ein Honorar verzichtete Müntefering im Übrigen. Im Gegenzug leistet die Seniorenvereinigung eine Spende an den Krebsfonds Ludmillenstift Meppen.

Text und Bilder: Heinrich Schepers, EL-Kurier am Sonntag

„Meppener Seniorennachmittag“ im Update Anfahrt mit einer Stretchlimousine

Statt wummernder Beats und mannigfaltiger Lichteffekte ging es im „Update“, ehemals Großraumdiskothek und jetzt „Eventlocation & more“, eher beschaulich daher. Die Seniorenvereinigung der Stadt Meppen hatte eingeladen zum „Meppener Seniorennachmittag“ und über 200 Gäste waren der Einladung in diese besondere Location gefolgt. Viele hatten sich sicher nicht vorstellen können, dass sie noch einmal eine Disco besuchen.

Bis auf den letzten Platz besetzt war die Mainhall im Update.

Nach der Schließung des Emslandsaals Kamp und mangels anderer Alternativen hatte sich der Vorstand der Seniorenvereinigung Meppen dazu entschieden, den Seniorennachmittag im „Update“ durchzuführen. Am Ende waren alle mit der Durchführung der Veranstaltung in dieser besonderen Location sehr zufrieden.

Zahlreiche Ehrengäste aus der Politik nahmen ebenfalls an der Veranstaltung teil. Der örtliche Bundestagsabgeordnete Albert Stegemann wies in seinem Grußwort auf bevorstehende volkswirtschaftliche Herausforderungen hin, die den Wohlstand sowohl in der Region als auch der gesamten Republik bedrohen könnten. Dennoch sei der ländliche Raum geprägt von bodenständigen und engagierten Menschen, die solchen Herausforderungen gewachsen sind. „In keiner anderen Region Deutschlands gibt es so viele Menschen, die sich mit Leidenschaft und auf vielfältige Weise ehrenamtlich engagieren wie im Emsland und in der Grafschaft Bentheim“, so Stegemann.

Landtagsabgeordnete Lara Evers warb mit Blick auf die aktuelle Migrationssituation darum, dass Politik und Gesellschaft an einem Strang ziehen: „Politik muss den Menschen dienen und gleichzeitig die extremen Kräfte in ihre Schranken weisen. Das geht nur zusammen und erfordert viel Besonnenheit – und dafür brauchen wir Sie, wir brauchen Menschen, die sich vernetzen, die wissen, wovon sie sprechen, und die etwas bewegen wollen, egal ob alt oder jung“.

Stellv. Landrat Dr. Hubert Kruse, stellv. Bürgermeister Gerd Gels und Fraktionsvorsitzende Andrea Kötter stellten die vielen ehrenamtlichen Aktivitäten in der Stadt und im Landkreis gerade auch für ältere Menschen in den Fokus und bedankten sich ausdrücklich für dieses Engagement.

v.l: Albert Stegemann, Gerd Gels, Lara Evers, Richard Peters, Andreas        Pothen, Christel Kemper, Andrea Kötter, Dr. Hubert Kruse

Von der stellv. Vorsitzenden der Seniorenvereinigung Meppen, Christel Kemper, wurde die Seniorengemeinschaft St. Marien, Hemsen,  für ihre langjährigen Tätigkeiten in Borken, Hemsen, Holthausen und Hüntel ausgezeichnet. Ausflüge, regelmäßige Treffen, Besuchsdienste und vieles mehr zeichnen die Arbeit mit und für ältere Menschen aus. Ein Flachgeschenk wurde an die Vorsitzende Dorothee Vieler überreicht.

Einen großen Blumenstrauß und ein herzliches Dankeschön erhielt Hanni Rötgers, die über viele Jahre die Seniorengruppe in Fullen mit großem Engagement geleitet hat. 

Für die musikalische Begleitung des Seniorennachmittags sorgte erstmals das „Lingener Männerquartett“ unter der Leitung von Eline Harders, ein Chor mit inzwischen über 30 Mitgliedern. Mit Liedern von Udo Jürgens und anderen bekannten Melodien konnten sie die Seniorinnen und Senioren zum Mitklatschen und Mitsingen animieren.

In den Genuss einer Autofahrt mit ganz besonderem Ambiente gelangten einige Gäste. Statt mit dem erwarteten Shuttlebus wurden sie vom Gasthaus Kamp zum „Update“ mit einer pinkfarbenen Stretchlimousine gefahren. Möglich gemacht wurde dieses Event von der „Förderunion für Kunst und Kultur“ aus Meppen, die durch die „Stiftung Niedersachsen“ aus dem Förderprogramm „Vital Village“ unterstützt wird.

Die pinkfarbene Stretchlimousine sorgte nicht nur bei den Mitfahrenden für Aufsehen.

Bericht und Fotos: Seniorenvereinigung Meppen

Bericht vom 22.09.2024

Online – Bericht vom 18.09.2024

Besichtigung der Firma Dr. Oetker Welt

Backpulver, Puddingwunder und Pizzen

Seniorenvereinigung Meppen besichtigt Dr. Oetker Welt

Annähernd 60 Seniorinnen und Senioren sind kürzlich eingetaucht in die Unternehmensgeschichte der Dr. Oetker Welt in Bielefeld, konnten die Faszination der weltweit bekannten Marke entdecken und mit allen Sinnen genießen.

Die Gäste erlebten hier die 130-jährige Firmengeschichte hautnah und wurden mitgenommen auf eine Zeitreise – von der Erfindung des Backins im Jahr 1891 bis zum köstlichen Zwischenstopp am hochmodernen Puddingwunder. Hier konnten sich die Besucher in wenigen Sekunden ihren Vanillepudding zubereiten.

Eingeladen hatte zu dieser Fahrt die Seniorenvereinigung der Stadt Meppen und schon nach wenigen Tagen war die Reise ausgebucht. Bei der Besichtigung zeigten sich die Besucher beeindruckt von der Produktvielfalt des weltweit agierenden Unternehmens. Jedes Jahr werden 450 neue Rezepte kreiert, die nach interner Prüfung u. a. auf Geschmack und Konsistenz auch von externen Testessern nach verschiedenen Kriterien probiert werden. Insgesamt stehen bei Dr. Oetker etwa 4.500 Testesser bereit. Erst danach wird entschieden, ob es das, was eben noch auf dem Teller lag, auch in die Verkaufsregale schafft.

Nach dem Motto „Nicht alle Eier in einen Korb legen“, investiert Dr. Oetker inzwischen in mehr als 400 Tochterunternehmen. Es gehören unter anderem dazu Radeberger, Henkel, Getränke Hoffmann und seit 2015 auch Coppenrath & Wiese.

Die Oetkergruppe beschäftigte im Geschäftsjahr 2023 insgesamt 29.000 Mitarbeiter bei einem Umsatz von knapp sieben Milliarden Euro.

Bei der großzügigen Verkostung konnten die Seniorinnen und Senioren Pizzen, Kuchen und Puddings aus dem Hause Dr. Oetker probieren.

 

Auf dem Heimweg kehrte die Reisegruppe ein bei „Enking`s Mühlencafé“  in Emsbüren. Selbstgebackenes Brot des Gastwirts mit Käse, Leberwurst, Schinken und Pumpernickel sowie Kaltgetränke ließen sich die Gäste bei der untergehenden Abendsonne genussvoll munden.

 

 

Bericht und Fotos: Seniorenvereinigung-Meppen

Bericht vom 25.08.2024

Bericht vom 10.08.2024

„Gemeinsam gegen einsam“

Einsamkeit hat viele Gesichter und Facetten

Vortragsveranstaltung der Seniorenvereinigung Meppen

Die Seniorenvereinigung der Stadt Meppen hat mit ihrer Vortragsveranstaltung „Gemeinsam gegen einsam“ einmal mehr das Interesse vieler Seniorinnen und Senioren geweckt. So verfolgten kürzlich mehr als 60 Gäste die Darlegungen des Referenten Herrn Bernhard Sackarendt, Verbandsratsvorsitzender des Sozialverband Niedersachsen (SoVD), der im Ratssaal der Stadt Meppen detailliert die Ursachen und Folgen von Einsamkeit in den Fokus stellte und auch Möglichkeiten für ein Entgegenwirken aufzeigte.

In seiner Einleitung skizzierte Richard Peters, Vorsitzender der Seniorenvereinigung Meppen, die fiktive Geschichte von Egon, der in einer deutschen Großstadt tot in seiner Wohnung aufgefunden wurde. Nachbarn waren auf den überbordenden Briefkasten aufmerksam geworden.

Mit der Insolvenz seiner Firma ging auch die Ehe von Egon in die Brüche, der Kontakt zu den Kindern und den Geschwistern bricht ab, Egon „faltet“ sich immer mehr weg und führt ein einsamen Leben. Am Ende stirbt er an einer Lungenentzündung. Seine Kraft reicht nicht mehr aus, einen Krankenwagen oder die Nachbarn um Hilfe zu rufen, wenn er es denn überhaupt versucht hat. Wie konnte es dazu kommen? Hat die Gesellschaft versagt?

Hier setzt der Vortrag von Bernhard Sackarendt an. Die – möglicherweise – überzeichnete Geschichte von Egon steht stellvertretend für Millionen von Deutschen, die ihre Einsamkeit als subjektiv wahrgenommene Distanz zwischen gewünschten und tatsächlich vorhandenen sozialen Beziehungen wahrnehmen. Einsamkeit kann in jedem Lebensalter und in jeder Lebenslage auftreten, sie hat viele Gesichter und Facetten und hat während der Covid-Pandemie zahlenmäßig deutlich zugenommen. Wie hätte die Einsamkeit von Egon rechtzeitig erkannt werden können, wie die Einsamkeit von vielen Personen in vergleichbarer Situation?

Zu den vielfältigen Ursachen von Einsamkeit führt Sackarendt aus, dass das Risiko bei introvertierten und emotional instabilen Menschen erhöht ist, da sie auf äußere Reize sensibel reagieren. Als Gründe kommen auch Arbeitslosigkeit oder intensive Formen der Sorgearbeit (z. B. Pflege oder Behinderung) in Betracht, da häufig die Zeit für soziale Kontakte fehlt. Bei Personen mit geringem Einkommen wird den Betroffenen die gesellschaftliche Teilhabe möglicherweise durch die Armutssituation erschwert; das Zugehörigkeitsgefühl zur Gemeinschaft geht zurück. Ebenso können nach den Worten des Referenten gesundheitliche Einschränkungen dazu führen, dass man nicht mehr an gesellschaftlichen Ereignissen teilnehmen kann oder will. Zunehmende Einsamkeit im hohen Alter resultiert häufig aus dem Verlust der Partnerin/des Partners oder nahestehender Verwandte und Freunde. Als Folge von Einsamkeit beschreibt Sackarendt bei vielen Personen eine tiefe Niedergeschlagenheit oder Antriebslosigkeit, die bei längerer Dauer ein höheres Risiko an psychischen (z. B. Depressionen) wie auch körperlichen Erkrankungen (wie Herz-Kreislauferkrankungen) mit sich bringt. Konkret werden von einsamen Menschen mitunter schon soziale Alltagsbegegnungen als negativ und bedrohlich empfunden. Sie haben weniger Vertrauen in andere Menschen und fühlen sich deutlich häufiger diskriminiert.

Um Einsamkeit zu verringern, sei eine zielgerichtete und präventive Gesundheitspolitik ebenso wichtig wie die Förderung von offenen Angeboten der Seniorenhilfe und von Nachbarschaftsinitiativen. Von der Bundesregierung sei im vergangenen Jahr eine Strategie gegen Einsamkeit mit 111 Maßnahmen vorgestellt worden, zudem hat das Land Niedersachsen erst vor wenigen Wochen eine Öffentlichkeitskampagne mit einem Ideenwettbewerb gestartet. Der SoVD hat schon im vergangenen Jahr gemeinsam mit seinen Orts- und Kreisverbänden eine Reihe von Aktionen zu diesem Thema durchgeführt und Ansatzpunkte für Aktivitäten vor Ort aufgezeigt.

In der anschließenden Diskussion wird deutlich, dass es in Meppen wie im gesamten Emsland vielfältige Unterstützungsmöglichkeiten gibt. Vereine, Verbände, Mahlzeitendienste, aktive Seniorengruppen im Stadtgebiet und in den Umlandgemeinden, sportliche und musikalische Angebote, die Telefonseelsorge sowie eine Vielzahl von Selbsthilfegruppen sind wichtige Optionen zur Überwindung von Einsamkeit.

Am Ende der Veranstaltung hat Sackarendt noch einen wichtigen Tipp für Betroffene:

„Fassen Sie sich ein Herz und gehen Sie mit Selbstvertrauen aktiv gegen Einsamkeit vor.“

Bericht und Fotos: Seniorenvereinigung Meppen
 vom 07.07.2024

Fahrt zum Museumsdorf Cloppenburg

Pressemitteilung zur Fahrt zum Museumsdorf Cloppenburg am 28.05.2024

Annähernd 60 Seniorinnen und Senioren aus Meppen besuchten kürzlich das Museumsdorf Cloppenburg, das zwar nicht das größte, aber das älteste Museum dieser Art in Deutschland ist. Eingeladen zu dieser Fahrt hatte die Seniorenvereinigung der Stadt Meppen.

Das Museumsdorf Cloppenburg umfasst inzwischen eine Fläche von ca. 20 Hektar mit 60 Gebäuden, darunter große Hofanlagen, aber auch Wohn- und Arbeitsstätten von Heuerleuten und Handwerkern. Zu besichtigen sind auch drei Mühlen, ein Herrenhaus, eine Kirche und eine Schule, die einen besonderen Einblick in die Alltags- und Kulturgeschichte des gesamten Nordwestens bieten.

Den Meppener Senioreninnen und Senioren wurde bei den Führungen in plattdeutscher und hochdeutscher Sprache kompetent und gut nachvollziehbar ein Eindruck in das harte Leben vergangener Jahrhunderte vermittelt. Es wurde darauf hingewiesen, dass die meisten großen Bauern seit dem frühen Mittelalter nicht Eigentümer waren, sondern den Hof als Lehen (zur Miete) bekamen; Eigentümer waren Grundherren (größtenteils Adelige). Die Bauern standen in einem starken Abhängigkeitsverhältnis zum Grundherren und waren u. a. verpflichtet, neben bestimmten Abgaben vor allem den sogenannten „Jahreszehnt“ zu bezahlen. Der größte Teil der ländlichen Bevölkerung jedoch waren Heuerleute, die Haus und Land von den großen Bauernhöfen pachteten. Eine Besonderheit im Oldenburger Münsterland lag in der Bezahlung der Pacht mit Bargeld. Zusätzlich musste die Heuerfamilie im Jahr 12 bis 16 Wochen für den Bauern arbeiten. Der eigene Betrieb konnte dann nur in den frühen Morgenstunden oder nachts bewirtschaftet werden. Kinder ab zehn Jahre wurden als vollwertige Arbeitskräfte eingesetzt und konnten daher häufig nur in den Wintermonaten zur Schule gehen. Verheiratete Frauen wurden im Schnitt nur etwa 35 Jahre alt. Viele erkrankten nach der Geburt des dritten oder vierten Kindes an Kindbettfieber und verstarben, nicht zuletzt wegen der äußerst schlechten hygienischen Verhältnisse. In den Häusern gab es überwiegend keine Trennung zwischen Dielentrakt mit dem Vieh und dem Küchentrakt, in dem sich die Familie nach getaner Arbeit am offenem Herdfeuer versammelte. Deutlich wurde die starke Abhängigkeit der Menschen von den Tieren, die das Überleben des Hofes sicherten.

Gekocht wurde einmal in der Woche im großen Kessel; an den nächsten Tagen wurde das Essen, meist Eintopf mit Hafergrütze, aufgewärmt. Bei allen Schwierigkeiten habe es aber früher
gelegentlich auch gute Zeiten und Frohsinn gegeben. Wenn im Dorf   z. B. ein neues Ständerwerk für ein Fachwerkhaus aufgestellt wurde, habe dies bei Beteiligung vieler Dorfbewohner etwa vier Tage gedauert. Anschließend sei dann aber auch etwa vier Tage intensiv gefeiert worden. Gefreut habe man sich auch auf Hausschlachtungen, weil es danach ausnahmsweise reichlich Fleisch zu essen gab, was sonst nur an hohen Feiertagen der Fall war.
Nachdem sich die Teilnehmenden im Dorfkrug in geselliger Runde bei Kaffee und Kuchen über ihre Eindrücke ausgetauscht hatten, durfte zum Abschluss des Besuches eine Besichtigung der urigen Diskothek „Zum Sonnenstein“ im Museumsdorf Cloppenburg natürlich nicht fehlen.
Diese ist erst von einigen Jahren in Harpstedt bei Bremen abgebaut und im Museumsdorf originalgetreu wieder aufgebaut worden. Bei manchen Meppener Seniorinnen und Senioren wurden Erinnerungen an frühere Zeiten in der Meppener Diskothek „Barbarella“ geweckt.

Bericht und Fotos: Seniorenvereinigung Meppen

vom
09.06.2024
vom 05.06.2024

„Gesundheitsversorgung im Emsland -Quo vadis ?“

Im Sitzungssaal desLandkreises Emsland hat Dr. Sigrid Kraujuttis,Dezernentin für Gesundheit und Soziales, auf Einladung der Seniorenvereinigung der Stadt Meppen über 70 Seniorinnen und Senioren fachkundig Antworten gegeben auf die Frage

„Gesundheitsversorgung im Emsland – Quo vadis?“ Dabei wurde deutlich, dass das Gesundheitswesen in Deutschland sehr komplex und durch eine Vielzahl von Akteuren, Verantwortlichen und Regelungen geprägt ist.

Kraujuttis erläuterte zunächst die drei Säulen im deutschen Gesundheitssystem, die ambulante medizinische Versorgung mit Haus- und Fachärzten, die stationäre Krankenhausversorgung und den in der Kreisverwaltung eingegliederten Öffentlichen Gesundheitsdienst. Die unterschiedlichen

 Zuständigkeiten machten es schwierig, sich im System zurechtzufinden. Auch seien die Übergänge von einem Krankenhausaufenthalt in die ambulante Versorgung und Pflege häufig nicht einfach.

Der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) obliege es, eine bedarfsgerechte und wohnortnahe ambulante ärztliche Versorgung der Bevölkerung zu gewährleisten. Gleichzeitig bestünden häufig Wartezeiten von mehreren Monaten auf einen Facharzttermin.

Kraujuttis erläuterte die Bedarfsplanung der KVN und stellte sogleich fest, dass es im nördlichen Emsland noch 17,5 im mittleren Emsland 14 und im südlichen Emsland 3,5 freie Hausarztsitze gebe. Gerade im ländlichen

Raum, so die Sozialdezernentin, gestalte sich die Besetzung freier Hausarztstellen sehr schwierig. Dahingegen könnten z. B. für Augen- bzw. Hautärzte sowie für Frauenärzte aufgrund einer planerischen Überversorgung trotz langer Wartezeiten aktuell keine Zulassungen zur vertragsärztlichen Versorgung erteilt werden. Dies sei für die Bevölkerung verständlicherweise nicht nachvollziehbar.

Im Bereich der Krankenhäuser obliege die Planungshoheit den Ländern. Mit dem Krankenhausbedarfsplan lege das Land Niedersachsen in jährlicher Fortschreibung die Fachrichtungen und die Zahl der jeweiligen Krankenhausplanbetten fest, so für den Landkreis Emsland mit insgesamt 1.640 stationären und 60 teilstationären Betten.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach plane seit längerem eine umfassende Krankenhausreform, die nach derzeitigem Stand zum 01.01.2025 in Kraft treten soll. Der vorliegende Gesetzentwurf sehe u.a. vor, die Vorhaltung von Strukturen in Krankenhäusern künftig unabhängig von der Leistungserbringung zu finanzieren und damit den Anreiz für Krankenhäuser, Fallmengen auszuweiten, zu senken.  Statt der bisherigen Fachrichtungen werde es Leistungsgruppen geben, die den Krankenhäusern bei Erfüllung von Qualitätskriterien und Mindestvorhaltezahlen von den Planungsbehörden der Länder zugewiesen werden sollen. Aktuell gebe es aber insbesondere seitens der Länder und der Krankenhausverbände noch erhebliche Kritik am vorliegenden Gesetzentwurf. Mit der Umsetzung der Reform müsse es jedoch, so Kraujuttis, unter den Krankenhäusern zu Leistungsabstimmungen kommen, damit auch in Zukunft im Landkreis Emsland eine hohe Eigenversorgungsquote bei qualitativ hochwertiger medizinischer Versorgung bestehe.

Mit Blick auf die Aktivitäten des Landkreises im Rahmen der Gesundheitsregion erläuterte Kraujuttis, dass sich auch im Emsland die Auswirkungen des demografischen Wandels mit einer steigenden Zahl älterer und hochbetagter Menschen bemerkbar mache. Und bei älteren Menschen zweigten sich Bedarfe, die insbesondere bei den Übergängen zwischen Krankenhaus, ambulanter medizinischer Versorgung und der Pflege bestehen würden.

Aufgabe der kommunalen Gesundheitsregion sei es u.a., auf die dringend benötigte Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure im Gesundheitswesen hinzuwirken und gemeinsam auf regionaler Ebene gute Lösungen zur Verbesserung der Versorgung zu entwickeln. Im Rahmen der Gesundheitsregion sei der Landkreis Koordinator und Partner bei der Vernetzung der Akteure aus der ambulanten und stationären medizinischen Versorgung einschließlich Vertretern der KVN, der Ärztekammer, der Krankenkassen, der Pflege und der Politik.

Darüber hinaus unternehme der Landkreis mit der Weiterbildungsgesellschaft Meilenstein große Anstrengungen, um junge Medizinerinnen und Mediziner für den Landkreis zu gewinnen. Allerdings machte Kraujuttis abschließend deutlich, dass man die Frage, wie künftig die flächendeckende medizinische Versorgung gewährleistet werden könne werde, nicht allein auf die rein quantitative Frage der erforderlichen Ärztinnen und Ärzte verengt werden dürfe. Wichtig seien auch Überlegungen, welche Leistungen zukünftig zur Entlastung der Ärztinnen und Ärzte auf nichtmedizinische Bereiche delegiert werden könnten.

Text und Bild 2: Seniorenvereinigung
Bild 1 und 3: Landkreis Emsland


vom 26.05.2024


Printausgabe Juni/Juli 2024
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