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Seniorenvereinigung der Stadt Meppen e.V.

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Vortragsveranstaltung m. Ludger Abeln

Sorge um schwindende Bereitschaft zum Ehrenamt                                  Ludger Abeln kritisiert „Bürokratie und digitale Passivität“ – Zu Gast bei der Seniorenvereinigung Meppen

Von Lambert Brand

Meppen (EL) Der aus Bokeloh stammende frühere NDR- Moderator Ludger Abeln war zu Gast bei der Seniorenvereinigung Meppen. In seinem Vortrag spannte er einen weiten Bogen von seinem persönlichen Werdegang bis hin zur aktuellen Entwicklung des Ehrenamtes – ein Thema, das ihn seit Jahren begleitet und umtreibt.

In seiner Begrüßung wies der Vorsitzende der Seniorenvereinigung, Richard Peters, darauf hin, dass im Emsland traditionell noch vieles durch freiwilliges Engagement getragen werde. Die Seniorenvereinigung Meppen sei froh, im- mer noch ein vielfältiges Programm anbieten zu können, das sich großen Zuspruchs erfreue.

Referent Abeln nannte das Emsland noch ein Land der Glückseligen“, stellte jedoch fest, dass die Bereitschaft, ehrenamtliche Aufgaben zu über nehmen, landesweit insgesamt abnehme. Besonders in Städten ließen sich viele Menschen trotz vielfältiger Angebote kaum noch mobilisieren oder für ein gemeinschaftliches Engagement begeistern.
Ein Grund dafür sei die zunehmende Bürokratie, die Ehrenamtliche häufig vor fast unlösbare Hürden stelle. Tätigkeiten wie die eines Kassierers seien heute deutlich komplexer als früher: Statt einfacher Buchführung seien vielfältige steuerliche und rechtliche Aspekte zu beachten. Dies schrecke viele potenzielle Helfer ab. Zudem habe sich die Gemeinschaftskultur in den vergangenen Jahrzehnten stark verändert. Früher traf man sich selbstverständlich auf dem Schulhof, auf dem Fußballplatz oder in der Dorfgemeinschaft – heute werde vieles digital geregelt. Die Vielzahl moderner Medien und umfangreicher Streaming-Angebote binde viel Aufmerksamkeit, die früher selbstverständlich in Vereinsleben, Nachbarschaft und Ehrenamtsarbeit floss.
Abeln ging auch auf Entwicklungen im Pressewesen ein. Das Leseverhalten verlagere sich zunehmend ins Digitale, was direkte Auswirkungen auf die Finanzierung lokaler Medien habe – insbesondere auf die Anzeigeneinnahmen. Journalismus lebe heute stark von Klickzahlen, die darüber entscheiden, welche Themen Beachtung finden. Viele ehrenamtliche Aktivitäten geraten seiner Meinung nach dadurch ins mediale Schattendasein, obwohl sie für die Gesellschaft unverzichtbar seien.

Im zweiten Teil des Abends stellte Abeln sein Buch „Weihnachten im Watt“ vor und las sowohl hoch- als auch plattdeutsche Passagen aus der emsländischen Region, worin auch die Auswirkungen des  Emslandplans humorvoll beleuchtet wurden. Besonders gut kam die plattdeutsche Geschichte „Weihnachtsspeck“  an, die in den 1950er-Jahren im Raum Geeste spielt. Demnach wurde früher die Anzahl  der Speckstreifen auf einem Buchweizenpfannkuchen genutzt, um dem angehenden Schwiegersohn eine Botschaft  zu senden: eine gerade Anzahl bedeutete Zustimmung, eine ungerade Ablehnung. Für Lacher sorgte die Auflösung einer Szene, in der ein Pfannkuchen trotz positiver Rückmeldungen aus der Familie der Braut plötzlich eine ungerade Zahl von Speckstreifen aufwies: Der Opa hatte sich während des Bratens ein Stück Speck gemopst und damit unbeabsichtigt die Familienbotschaft durchein-andergebracht.

Ludger Abeln skizzierte den rund 70 Zuhörern seinen Lebensweg. Aufgewachsen in Meppen-Bokeloh, engagierte er sich früh als Fußballtrainer, Jugendgruppenleiter und Messdiener. Nach Abitur und Tischlerlehre folgten ein Studium in Hannover und ein Volontariat bei „Antenne Niedersachsen“. Über Stationen bei Radio ffn, SAT.1 und TVN gelangte er zum NDR, wo er Formate wie „Hallo Niedersachsen“, „Lust auf Norden“, „Talk op Platt“, die „NDR-Quiz- show“ und die „Aktuelle Schaubude“ moderierte. Später wechselte er als Pressesprecher zu Volkswagen nach Emden und ist heute Netzwerker beim Caritasverband Osnabrück sowie Vorstand der Caritasstiftung. Als Autor ist er durch mehrere hoch- und plattdeutschen Bücher bekannt.

Text und Fotos: Lambert Brand, EL-Kurier

Rückblick, Ausblick und Vortrag bei der Seniorenvereinigung Meppen

Propst Lanvermeyer zu Veränderungen in der Stadtpfarrei: „Spannende Herausforderung mit Zuversicht angehen“

Von Lambert Brand

Meppen. Die Seniorenvereinigung Meppen zog bei ihrer jüngsten Mitgliederversammlung eine positive Bilanz des vergangenen Jahres, blickte zugleich auf kommende Aufgaben und erfuhr von Propst Franz Bernhard Lanvermeyer von den Plänen zur Gründung der Stadtpfarrei Meppen. Vorsitzender Richard Peters konnte zahlreiche Mitglieder begrüßen und berichtete von einem „äußerst erfolgreichen Veranstaltungsjahr“.

Ein besonderer Programmpunkt der Versammlung war das Referat von Propst Franz Bernhard Lanvermeyer, der unter der Überschrift „Auf dem Weg zur Stadtpfarrei Meppen“ über die laufenden Planungen in der katholischen Kirche informierte. Lanvermeyer erläuterte, dass der Prozess der Zusammenführung der bisherigen Meppener Pfarreiengemeinschaften Ost, West und Süd mit teilweise unterschiedlichen Traditionen bereits seit etwa drei Jahren laufe und zum 1. Januar 2027 abgeschlossen sein solle. Ziel sei es, mit den bisher zehn Kirchengemeinden eine gemeinsame Stadtpfarrei zu bilden.

Dabei handele es sich in erster Linie um eine verwaltungs­technische und organisatorische Zusammenlegung. Die einzelnen Gemeinden sollen ihre Identität und gewachsenen Traditionen behalten. Und es werde eine Arbeitsteilung geben mit Schwerpunktaufgaben für die einzelnen Gliederungen. „Wir werden nicht an allen Orten das Gleiche anbieten können“, betonte Lanvermeyer.

Der Propst machte deutlich, dass die Kirche aktuell vor großen Herausforderungen stehe: „Die Bindung zur Kirche ist heute eine andere als vor 50 Jahren – darauf müssen wir reagieren.“ Besonders die veränderte Rolle der Frauen und deren Berufstätigkeit hätten dazu ge-führt, dass klassische kirchliche Strukturen neu gedacht werden müssten. In früheren Jahren hätten die Frauen viele Aufgaben auch in kirchlichen Organisationen wie zum Beispiel in der KFD übernommen.

Auch in den Bereichen Personal, Finanzen, Gebäudewirtschaft und Sakramentenpastoral seien Anpassungen notwendig. So werde beispielsweise überlegt, Firmvorbereitungen und Firmungen künftig zentral für ganz Meppen anzubieten, da Jugendliche sich ohnehin aus Schule und Freizeit kennen. Das biete auch die Möglichkeit, jugendgerechte „Highlights“ einzubinden. Es sei fraglich, ob alle Einrichtungen auf Dauer unterhalten werden könnten. Ein Beispiel sei die Kirche in Bokeloh.

„Wir müssen anders denken als früher und auf die heutigen Gegebenheiten eingehen“, betonte Lanvermeyer. Dabei sei es wichtig, neue Formen der Glaubensvermittlung zu finden, ohne den Kern der Botschaft zu verlieren. „Wir werden nicht alle erreichen, aber wir wollen neue Wege gehen, um wieder mehr Menschen anzusprechen.“

Trotz der absehbaren Engpässe bei Personal und Finanzen zeigte sich der Propst optimistisch: „Es ist eine spannende Herausforderung, die wir mit Zuversicht angehen.“ Vorsitzender Richard Peters dankte unter dem Beifall der Versammlung dem Propst und seinem Team für ihr Engagement und wünschte ihnen viel Erfolg auf dem weiteren Weg. Dabei wurde deutlich, dass gerade Seniorinnen und Senioren eine wichtige Rolle im kirchlichen Leben Meppens spielen und einen wertvollen Beitrag zur kirchlichen Gemeinschaft leisten.

„Mehr als 1.000 Personen haben an den vielfältigen Veranstaltungen der Seniorenvereinigung Meppen teilgenommen“, betonte Richard Peters in seinem Rückblick. Besonders großen Anklang fand der Vortrag von Prof. Dr. Luitgard Franke zum Thema Demenz sowie der Auftritt vom ehemaligen DDR-Bürgerrechtler Rainer Eppelmann, der vor 240 Zuhörern – darunter viele Schülerinnen und Schüler der Meppener Gymnasien – aus seinem bewegten Leben berichtete. Eine gelungene Veranstaltung sei auch der  „Meppener Seniorennachmittag“ gewesen.

Für den 18.November kündigte Peters einen weiteren Höhepunkt an: Ludger Abeln, der bekannte ehemalige NDR-Moderator, wird berichten von seinen Erfahrungen im ehrenamtlichen Engagement im Bereich des Sports und der Kirche während seiner Jugendzeit in Meppen und von seiner langjährigen journalistischen Tätigkeit in Rundfunk und Fernsehen. Dabei wird er auch auf die derzeitigen Herausforderungen eingehen, die der gesellschaftliche Wandel und die fortschreitende Digitalisierung an das Ehrenamt stellen.

Auch im Sozialausschuss der Stadt Meppen habe man, so der Vorsitzende, jüngst über die Arbeit und die zukünftigen Pläne informiert – mit positiver Resonanz. Als Zeichen der Anerkennung habe die Stadt Meppen den jährlichen Zuschuss für die Seniorenvereinigung von 10.000 € auf 12.000 € erhöht. Diese Unterstützung und wie auch weitere private Spenden sowie eine Zuwendung der Volksbank seien dringend notwendig, um die stetig steigenden Kosten der Veranstaltungen decken und weiterhin ein anspruchsvolles Programm anbieten zu können. Die Kassenprüfung bestätigte eine geordnete und verlässliche Finanzlage. Im Namen der Stadt lobte Fachbereichsleiter Andreas Pothen die vielfältige und engagierte ehrenamtliche Arbeit der Seniorenvereinigung, die „ein wichtiger Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens in Meppen“ sei.

Die Mitglieder stimmten einstimmig dem Aufnahmeantrag des Malteser Hilfsdienstes zu, der in Meppen einen neuen Standort gegründet hat.
Darüber hinaus wurde eine neu erstellte Satzung verabschiedet, nachdem formale Vorgaben des Vereinsregisters eine Eintragung von Änderungsanträge der bisherigen Satzung verhindert hatten.

Für das Jahr 2026 ist erneut ein abwechslungsreiches Programm geplant wie zum Beispiel: Besuch der neugebauten Krankenpflegeschule Meppen, Ausflug in die historische niederländische Kunststadt Ootmarsum mit Museumsbesuch, eine „Schlössertour“ durch das Münsterland, Informationsveranstaltung mit der Leitung der Palliativstation und dem Hospizverein Sögel und Themenabende zu Einsamkeit und zur Arbeit der Telefonseelsorge. Anlässlich des 35-jährigen Bestehens der Seniorenvereinigung im kommenden Jahr soll versucht werden, den nordrhein-westfälischen Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann als Referenten zu gewinnen.

Vorsitzender Peters dankte dem Vorstand und allen Mitgliedern, Helfern und Unterstützern, „die in den verschiedenen Seniorengruppen der Stadt aktiv sind und die Arbeit der Vereinigung tragen“.

 Text und Fotos 4 - 6 Lambert Brand
Fotos 1 - 3 Seniorenvereinigung

Informationsfahrt zur baulichen Stadtentwicklung in Meppen

Senioren bereisen Wohn- und Gewerbegebiete

Auf Einladung der Seniorenvereinigung der Stadt Meppen e. V. haben sich kürzlich 60 Seniorinnen und Senioren bei einer Bustour über die bauliche Stadtentwicklung in Meppen informiert. Mit großem Interesse lauschte die Gruppe den Erläuterungen von Stadtbaurat Enno Westrup zu abgeschlossenen, im Bau bzw. in der Planung befindlichen Maßnahmen.

Am Deich hinter dem Hallenbad skizzierte Westrup die laufenden Bauarbeiten zum besseren Hochwasserschutz, die sich nach den Erfahrungen mit dem Hochwasser im Dezember 2023 als notwendig erwiesen hätten. Unter anderem soll im Bereich zwischen der Emsbrücke und der Freilichtbühne eine etwa 1,2 Kilometer lange Spundwand geschaffen werden. Der Hochwasserschutz genießt bei Verwaltung und Politik hohe Priorität, oftmals seien entsprechende Deichsanierungen aber nicht ohne die Entnahme von Bäumen möglich.
Wichtig sei für die Stadt auch eine gut funktionierende Regenwasserkanalisation bei immer häufiger auftretenden Starkregenereignissen. Momentan werden entsprechende Maßnahmen z. B. an der Esterfelder Stiege durchgeführt.

Das Gewerbegebiet „Südlich der Haarbrücke“ mit zwölf Hektar ist inzwischen komplett belegt, u. a. mit einem Finanzdienstleister, einem Küchenstudio und mit dem Bauunternehmen Oehm, das jetzt unter dem Namen „MFB – Mit Freude bauen“ firmiert. Zur Erweiterung des Gewerbegebietes wird derzeit von der Stadt eine weitere Fläche von zwölf Hektar parallel zur Die-selstraße beplant. Viele Grundstücke seien dabei bereits für Unternehmen reserviert.

In Kürze werde die Stadt auch die notwendige Verbesserung der Radwegeinfrastruktur in Nödike bis hin zur Haarbrücke in Angriff nehmen. Für diese Maßnahme konnten erhebliche Fördermittel eingeworben werden.

An der Schützenstraße wurden zahlreiche Wohnprojekte realisiert, weitere sollen noch ent-stehen. Zeitnah abgeschlossen werden, so der Stadtbaurat, die Ausführungsplanungen für das Hafenplateau und die nötige Infrastruktur, so dass mit der Umsetzung im nächsten Jahr begonnen werden könne. Weitere Wohnprojekte sollen am Schützenhof, der Riedemannstraße und an der Grabbestraße entstehen. Politik und Verwaltung legen beim Wohnungsbau besonderes Augenmerk auf bezahlbaren Wohnraum.

Als städtebauliche Bereicherung sieht Westrup den Neubau des Verwaltungsgebäudes mit Tiefgarage hinter der „Alten Post“ durch die „Technologiepark Meppen GmbH“, einem Tochterunternehmen der Stadt Meppen. Einziehen wird hier die weltweit tätige Firma „Atos“, die ihren Sitz bislang noch in Rühle hat. Schwerpunktmäßig ist das Unternehmen in den Bereichen Software-Entwicklung und Cybersecurity tätig.

Erläutert wurden von Westrup auch die Pläne für das Gewerbegebiet an der Fullener Straße, wo sich perspektivisch die Firmen Mayrose und Hagebau ansiedeln werden. Sondierungsarbeiten werden hier bereits durchgeführt und in Kürze werde auch die Zuwegung gebaut. Im rückwärtigen Bereich entstehen die neue Tennishalle und der städtische Schießstand.

Nach Plänen der Landesstraßenbehörde müssen die beiden großen Brückenbauwerke der B70 über die Ems erneuert werden. Die Stadt Meppen prüfe derzeit, ob beim Neubau der Brücke im Bereich zwischen Grabbestraße und Schützenhof eine Rad- und Fußwegverbindung integriert werden kann. Eine direkte Verbindung zwischen Esterfeld und Schützenhof stelle aus Westrups Sicht einen echten Mehrwert für Meppens Bürgerinnen und Bürger dar.

Politik und Verwaltung der Stadt Meppen seien sehr erfreut und auch ein wenig stolz über die Ansiedlung großer Betriebe im Gewerbegebiet an der Autobahn A31. Dies gelte insbesondere für das Logistikzentrum der „Duni Group“ mit einer Halle von 50.000 Qudratmetern und ca. 150 Arbeitsplätzen. Ganz in der Nähe wird das Logistikzentrum der „Cella GmbH“ mit einer Hallengröße von 30.000 Quadratmetern betrieben.

Von der „Re.Lion.Bat Circular GmbH“ sind an der A31 drei große Hallen gebaut worden, in der das Unternehmen aus alten Batterien wertvolle Rohstoffe gewinnt. In dieser europaweit größten Fabrik für Batterie-Recycling können pro Jahr die Rohstoffe von 30.000 Tonnen Batterien der Wertstoffkette zugeführt werden. Genehmigt ist bereits eine Erweiterung auf bis zu 60.000 Tonnen pro Jahr. Vieles laufe dabei vollautomatisch. Schon wenige Wochen nach der Inbetriebnahme wurde der Betrieb an den Umweltdienstleister „PreZero“ verkauft, der zur Schwarz-Gruppe (u. a. Lidl, Kaufland) gehört.

Zum Abschluss der Bereisung machte die Gruppe Station bei der Firma Steda.Geschäftsführer Daniel Heidemann berichtete von den Anfängen im Jahr 2009, als er gemeinsam mit seinem Freund und späteren Mitgründer Stefan Brüggemann zunächst in der elterlichen Garage Glaspokale mit Gravur online verkaufte. Mit gerade einmal 23 Jahren machten sich die beiden schließlich selbstständig und gründeten 2011 die Firma Steda, die schon bald in eine Halle nach Rühle zog und ihr Sortiment auf Terrassenüberdachungen, Carports und Gartenhäuser erweiterte.
2015 eröffnete Steda eine große Ausstellung in Emsbüren, 2020 folgte der Einzug in die neue Firmenzentrale im Euro-Industriepark in Meppen-Versen – mit einer weitläufigen Gartenausstellung. Erst kürzlich konnte das Gelände nochmals um 1,2 Hektar erweitert werden. Heute beschäftigt das Unternehmen rund 85 Mitarbeitende, darunter zehn Auszubildende. Während der Vertrieb stark auf das Onlinegeschäft ausgerichtet ist, übernehmen eigene Montageteams im Umkreis von rund 100 Kilometern den Aufbau der Produkte direkt bei den Kunden.

Einen besonderen Meilenstein stellte 2016 die Auszeichnung mit dem „Gründerpreis Nord-west“ dar – ein Beleg für die erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens.

Beim abschließenden Imbiss mit Würstchen vom Grill und Getränken resümierten die Seniorinnen und Senioren zur Stadtentwicklung: „Meppen hat doch ganz schön viel zu bieten“.

Bericht vom 27.09.2025

 

Bericht vom 19.10.2025

Text und Fotos: Seniorenvereinigung Meppen, Firma Steda

15. Meppener Seniorennachmittag

Senioren begeistert vom Hip-Hop-Team „The Crash Crew“
Tänzerinnen zu Gast beim Seniorennachmittag

Hip-Hop Team „The Crash Crew“

Für helle Begeisterung sorgten die jungen Tänzerinnen vom Hip-Hop Team „The Crash Crew“ vom Studio Elvis B. Sports & Performing Arts beim „15. Meppener Seniorennachmittag“ im Emslandsaal Kamp. Die Choreographie von Antje Burai setzten die jungen Tänzerinnen erkennbar mit großer Leidenschaft und Freude um. Mit anhaltendem Applaus würdigten die Seniorinnen und Senioren die gelungene Darbietung.

Erst vor wenigen Wochen hat die Meppener Gruppe „The Crash Crew“ an den Weltmeisterschaften in Phoenix, Arizona, teilgenommen und den Einzug ins Halbfinale der Titelkämpfe nur ganz knapp verpasst. Auch im Emslandsaal glänzten die Tänzerinnen mit energiegeladenen Schritten, Freestyle-Elementen und großer Kreativität in der den Hip-Hop kennzeichnenden stylischen Kleidung.

Richard Peters, Vorsitzender der Seniorenvereinigung Meppen, brachte in seiner Begrüßung die Freude des Vereinsvorstands darüber zum Ausdruck, dass der Seniorennachmittag nun wieder im ansprechenden Ambiente des sanierten Emslandsaals durchgeführt werden könne. Der Blick in den mit über 300 Seniorinnen und Senioren gefüllten Saal sei schon imposant.
Begrüßt wurden auch Frau Annegret Lüken, Vorsitzende des Kreisseniorenbeirates sowie Vertreter des „Seniorenraad Emmen, NL, zu dem die Seniorenvereinigung Meppen freundschaftliche Kontakte unterhält.

Landtagsabgeordnete Lara Evers verwies in ihrem Grußwort auf die vom Bundeskabinett vor wenigen Tagen beschlossenen Anreize zur Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements. Unter anderem sei beabsichtigt, die Übungsleiter- und Ehrenamtspauschale deutlich anzuheben (von 3.000 auf 3.300 Euro bzw. von 840 auf 960 Euro). Hinsichtlich der dringend nötigen Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung sei vom Land Niedersachsen vorgesehen, die Zahl der Medizinstudienplätze um 200 zu erhöhen.

Landrat Marc-André Burgdorf und Bürgermeister Helmut Knurbein würdigten das besondere ehrenamtliche Engagement im Emsland durch und für Seniorinnen und Senioren. Die große Resonanz beim Seniorennachmittag und vielen anderen Veranstaltungen mache sehr deutlich, dass die Angebote und Aktivitäten gut angenommen werden.

Für die musikalische Unterhaltung sorgte die Sängerin Ellen Gottschlich aus Osnabrück mit einem Potpourri von Chansons, Melodien aus Musicals und bekannten Schlagern. Begleitet wurde sie am E-Piano von Jörg Niederrer. Die siebzehnjährige Gymnasiastin Vanessa Bernwald aus Meppen präsentierte mit ihrer klaren Stimme einen Titel von Adele und später im Duett mit Gottschlich den Hit „Mamma Mia“ von Abba.

Seniorenarbeit wird in Meppen und den Umlandgemeinden von vielen Ehrenamtlichen mit verschiedensten Angeboten durchgeführt. Für ihr langjähriges Engagement mit regelmäßigen Treffen wurde von Christel Kemper, stellvertretende Vorsitzende der Seniorenvereinigung Meppen, die Gruppe „St. Maria zum Frieden“, Meppen-Esterfeld, ausgezeichnet. Hildegard Meister, die die Gruppe seit vielen Jahren leitet, erhielt ebenso einen Blumenstrauß wie Ingrid von Trechten, die Vorsitzende des Vereins „Kien Tied, Kien Tied, …“. Das Redaktionsteam sorgt seit 30 Jahren mit ihrer Seniorenzeitung für eine bunte Mischung aus Information, Unterhaltung und Dönkes. Freuen durften sich beide Gruppen über ein Flachgeschenk der Seniorenvereinigung.

Bericht und Fotos: Seniorenvereinigung Meppen

 
 
 
 

Fotos   

 

Videoclips

Bericht im Emsblick
 

Vortrag mit Rainer Eppelmann: Als die Angst die Seite wechselte

Pressemitteilung

Sehr aufmerksam lauschten über 260 Gäste, darunter 80 Schülerinnen und Schüler Meppener Gymnasien, im renovierten Emslandsaal Kamp den beeindruckenden Ausführungen von Rainer Eppelmann, der sein Leben in der Diktatur sowie seine Aktivitäten im Widerstand und während der friedlichen Revolution in der DDR schilderte.

Eppelmann wurde in jungen Jahren wegen Verweigerung des Wehrdienstes zu acht Monaten Haft verurteilt. Als Pfarrer organisierte er später Blues-Messen für orientierungslose Jugendliche, die mit den Zielen der kommunistischen Jugendorganisation „Freie Deutsche Jugend (FDJ)“ nichts anzufangen wussten. Den jungen Menschen wurde angeboten, ihre Sorgen und Wünsche im geschützten Raum der Kirchen auszutauschen. Bis zum Herbst 1986 fanden insgesamt 20 Veranstaltungen mit tausenden Teilnehmern statt.

Bald erlangte Rainer Eppelmann innerhalb der DDR Bekanntheit als Oppositioneller und wurde wegen seiner Aktivitäten, so zum Beispiel dem „Berliner Appell“ für Abrüstung – „Frieden schaffen ohne Waffen“, immer wieder inhaftiert.

Der Bürgerrechtler berichtete zunächst vom Volksaufaufstand am 17. Juni 1953, der sich gegen die Arbeits- und Lebensbedingungen richtete. Menschenketten stellten sich sowjetischen Panzern entgegen und hofften, dass sie nicht fahren. Doch sie fuhren!
Der Aufstand wurde blutig niedergeschlagen mit 50 Toten, vielen Verletzten und tausenden Inhaftierten.

Im Mai 1989 erstattete Rainer Eppelmann nach der Kommunalwahl Anzeige wegen Wahlfälschung. Er wurde daraufhin von der Staatsanwaltschaft vorgeladen und ihm wurde mit strafrechtlicher Verfolgung gedroht.

Insgesamt seien zwischen 1949 und 1989 über vier Millionen Menschen aus der DDR geflohen, mitunter täglich bis zu 10.000. Mit dem Bau der Mauer ab dem 13. August 1961 setzte sich die Fluchtbewegung fort, jedoch unter deutlich größeren Risiken und mit etwa 150 Todesopfern, allein an der Berliner Grenze.

Viele Bürger konnten sich über die Fernsehsender ARD und ZDF vom Leben im westlichen „Schlaraffenland“ informieren, so die Annahme des Bürgerrechtlers, und sicher seien jeden Abend in Gedanken 60 bis 70 Prozent der Bürger aus der DDR ausgereist.

Man kann es wohl als Ironie des Schicksals bezeichnen, dass Herr Eppelmann 1990 in der letzten DDR-Regierung Minister für Abrüstung und Verteidigung wurde.

Emotional erzählte Eppelmann vom Leben in der DDR mit der Angst vor Bespitzelung, Repressalien und Inhaftierung, abgetrennt vom Westen durch die Mauer und gefühlt wie im Knast.

Immer wieder stellte er mit seinem typischen „Berliner Slang“ provokant die Frage „Demokratie oder Diktatur – keen Unterschied“?

Die von Michail Gorbatschow eingeleiteten Liberalisierungen machten den Demonstranten in der DDR Mut. Die Zahl der Teilnehmer an den friedlichen Montagsdemonstrationen allein in Leipzig stieg im Laufe des Monats Oktober 1989 von 10.000 auf bis zu 70.000 und in Berlin, am Alexanderplatz auf mindestens 500.000, evtl. auch deutlich mehr. Aus verschiedenen Gründen, möglicherweise auch aus Angst vor dem Druck der Masse, gingen die Sicherheitskräfte nicht gegen die Demonstranten vor. Die Angst hatte die Seite gewechselt.

Die Öffnung der Grenze erlebte Eppelmann in vorderster Reihe mit, unmittelbar am Schlag-baum.

Von den vom SED-Regime versuchten Mordanschlägen auf ihn habe er erst nach der Wende und Einsicht in die Stasiakten erfahren. Er wisse nicht – so erläuterte der Bürgerrechtler – ob er bei Kenntnis dieser Dinge ebenso gehandelt hätte, schließlich sei er damals bereits Vater von vier Kindern gewesen.

Gerne würde er 93 Jahre alt werden, so der Wunsch von Eppelmann. Dann hätte er länger in der Demokratie als in einer Diktatur gelebt.

An die Schülerinnen und Schüler gewandt, erläuterte Eppelmann immer wieder die Chancen und Möglichkeiten der Demokratie, die von allen gestaltet werden müsse. Sein Appel lautete „Nutzt diese Chance!“

Zur Finanzierung der Veranstaltung wurde der Seniorenvereinigung Meppen von der Emsländischen Bürgerstiftung eine namhafte Förderung bewilligt. 

Text: Seniorenvereinigung der Stadt Meppen e.V.
Bilder: 1 Seniorenvereinigung; 2 Ems-TV; 3 ems-vechte-Welle
Hier finden Sie die Berichterstattung von Ems TV, der Ems-Vechte-Welle und 
des EL-Kuriers.

 
 

 

 
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Austausch mit dem Seniorenraad Emmen

Seniorenvereinigung Meppen zu Gast in den Niederlanden

Auf Einladung des SeniorenraadEmmen trafen sich in der vergangenen Woche Vorstandsmitglieder der Seniorenvereinigung Meppen zu einem Dialog mit ihren niederländischen Gastgebern. Bei dem Gespräch im „Pflegezentrum Holdert“ erläuterte Standortleiterin Saskia Schnoing die Besonderheiten der niederländischen Alten- und Krankenpflege. „Holdert“ verfügt über 120 Intensivpflege-Wohnungen und 109 externe Seniorenwohnungen. Neben 200 professionellen Mitarbeitern engagieren sich 85 Freiwillige für „Holdert“. Im niederländischen Gesundheitssystem gibt es sieben Pflegestufen, wobei ab Stufe 4 ein Seniorenappartement und erst ab Stufe 5 eine stationäre Pflege in Betracht kommt. Im Gegensatz zu den einkommensunabhängigen Leistungen der Pflegeversicherung in Deutschland, liegt die Zuzahlung in den Niederlanden je nach Einkommen zwischen 200,00 € und 3.000,00 €.

Benötigt man in den Niederlanden stationäre Pflege, gilt dafür das „Gesetz Langzeitpflege“ (Wet Langdurige Zorg). Dafür braucht man sich weder versichern noch einen monatlichen Beitrag zahlen.
Standortbetreuer Nick Zantingh führte durch das „Pflegeheim Holdert“. In der Diskussion wurde deutlich, dass es auch in den Niederlanden einen zunehmenden Fachkräftemangel und einen Mangel an Seniorenwohnungen gibt.
Die elf Mitglieder des Seniorenraad Emmen werden vom Bürgermeister ernannt. Insbesondere in den Themen Wohnen, Energie, Mobilität, Einsamkeit, Armut und Demenz berät der Seniorenraad die Stadtverwaltung. Aktuell werden mit dem Bürgermeister und den Stadträten Gespräche geführt zur vertraglichen Gestaltung hauswirtschaftlicher Leistungen. Zukünftig soll vom Dienstleister auch geprüft werden, ob bei den Betreuten Armut, Demenz und/oder Einsamkeit vorliegen. Strittig ist noch der dafür erforderliche Personalaufwand.

Haushaltshilfe wird in den Niederlanden von den Gemeinden nach dem Gesetz „Gesellschaftliche Unterstützung“ (Wet Maatschappelijke Ondersteuning) organisiert und finanziert. Sie hat zum Ziel, allen Einwohnern (ob alt oder jung) zu helfen, auch bei Problemen am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Möglich sind Putzhilfen, Tagesbetreuung und Hilfsmittel. Für diese Leistungen ist insgesamt ein einkommensunabhängiger Eigenbeitrag von maximal 21,00 € je Monat zu zahlen.

Nach dem Mittagessen im „Restaurant Holdert“ wurde gemeinsam der Zoo „Wildlands“ mit seinen verschiedenen Themenbereichen besucht. Tierpflegerin Raxona nahm die Gäste mit in den „Backstage-Bereich“ des Elefantengeheges und erläuterte sehr nachvollziehbar die edukative Betreuung der Dickhäuter.

Der Einladung der Seniorenvereinigung Meppen zur Teilnahme am „Meppener Seniorennachmittag“ im September wollen die Mitglieder des Seniorenraad Emmen gerne folgen.

Wenn die Zeitung „verheiratet“ wird

Seniorenvereinigung Meppen am Puls der Zeitungsproduktion

Bei einer Tagestour nach Osnabrück informierten sich kürzlich 60 Seniorinnen und Senioren aus Meppen im NOZ-Druckzentrum über die Komplexität moderner Medienarbeit.
Mitarbeiter der NOZ machten bei der Führung deutlich, dass der Mediengruppe mittlerweile 32 Tageszeitungen, 28 Wochenblätter und sieben Magazine angehören und dass im Druckzentrum auch zahlreiche Aufträge für Vertragspartner ausgeführt werden.Beeindruckt zeigten sich die Gäste vom großen Papierlager mit ständig 1.200 bis 1.500 Rollen, die jeweils bis zu 22 Kilometer Papier enthalten (Papierstärke 42,5 g/m²).Die riesige Druckmaschine erstreckt sich über mehrere Stockwerke und fertigt die verschiedenen Druckgänge mit einer Geschwindigkeit von 42 km/h. Am Ende der Fertigung werden die Zeitungen noch einmal aufgeklappt und es können bis zu 14 Beilagen eingefügt werden. Die Zeitungen werden „verheiratet“, so wird dieser Vorgang bezeichnet. Anschließend werden die Zeitungen zusammengefaltet, gebündelt, in die Speditionsfahrzeuge verpackt und zu den Bestimmungsorten gebracht.

75 % der Printausgaben der NOZ werden von Senioren gelesen. „Mit den Veränderungen im Redaktionskonzept werden deutlich mehr Hintergründe und mehr Vielfalt geboten, sowohl inhaltlich wie in der Art der Produkte“, so ein Verlagsmitarbeiter. Ziel sei es auch, mehr junge Menschen an die Angebote der NOZ heranzuführen.

Die redaktionelle Entscheidung, welche Artikel in der Printausgabe berücksichtigt werden, sei stark davon abhängig, wie häufig die Berichte von den Abonnenten (online) gelesen werden.
Mit dem neuen NOZ-Portal „Wir von hier“ werde z. B. Vereinen eine neue Möglichkeit geboten, ihre Berichte und Inhalte hochzuladen und so kostenlos die Reichweite von noz.de zu nutzen.
Nach der Besichtigung im Druckzentrum informierten sich einige Seniorinnen und Senioren bei einer Altstadtführung über die Geschichte der Stadt Osnabrück und den Friedenssaal, während andere in einem Café verweilten oder einen Stadtbummel unternahmen.

In einer kurzen Andacht im Dom zu Osnabrück stellte Weihbischof Johannes Wübbe, der von 1997 bis 2000 Kaplan in Meppen war, seine Worte unter das Motto des Heiligen Jahres 2025 „Pilger der Hoffnung“. Gläubige seien aufgerufen, sich auf eine spirituelle Reise zu begeben, um ihren Glauben zu erneuern und Hoffnung zu finden. Für die Begleitung an der Orgel sorgte der ehemalige Organist der Propsteigemeinde Meppen Balthasar Baumgartner.

Zum Abschluss wurden bei einer „Brotzeit“ im Café „In`t Hürhus“ in Emsbüren-Mehringen die vielen Impressionen der Tagestour ausgetauscht.

Text: Seniorenvereinigung der Stadt Meppen
Fotos: 1-6 NOZ, Sara Streiter; 7+8 Seniorenvereinigung der Stadt Meppen
Kameralogo: FreeImages

Pressemitteilung

Demenzkranken respektvoll begegnen
Wirksame Therapie nicht in Sicht

Mit dem Vortragsthema „Demenz“ hat die Seniorenvereinigung der Stadt Meppen ganz offenbar genau das Interesse der Seniorinnen und Senioren sowie von betreuenden Angehörigen geweckt. Im neuen Dorfgemeinschaftshaus in Meppen-Rühle hatten sich jedenfalls kürzlich annähernd 150 Gäste eingefunden, die die Ausführungen der Sozialwissenschaftlerin Frau Professor Dr. Luitgard Franke, Fachhochschule Dortmund, sehr aufmerksam verfolgten.

Die Referentin wies zunächst darauf hin, dass Ende des Jahres 2023 in Deutschland rund 1,8 Millionen Menschen mit Demenz lebten, in Niedersachsen etwa 170.000 und im Landkreis Emsland annähernd 6.000. Allein im Jahr 2023 seien etwa 445.000 Menschen neu an einer Demenz erkrankt. Infolge des demographischen Wandels werde die Anzahl der Betroffenen weiter zunehmen. Sofern in Prävention oder Therapie kein Durchbruch gelänge, könnten im Jahr 2050 in Deutschland bis zu 2,7 Millionen Menschen im Alter 65plus an Demenz erkrankt sein.

Am Beispiel eines Wocheneinkaufes machte Franke deutlich, dass dafür mit Kurz- und Langzeitgedächtnis, Zukunftsperspektive, zeitlicher Orientierung, logischem Denken und Entscheidungsfähigkeit viele Kompetenzen nötig seien, über die Demenzkranke auch bei leichter Erkrankung nur eingeschränkt verfügen.

Bei der Diagnose einer Demenz sei zunächst zu prüfen, ob leichte kognitive Störungen vorliegen, um welche Form der Erkrankung es sich handelt und wie sich die individuelle Lage des Patienten darstellt. Die entsprechende Überprüfung werde in der Regel von Neurologen oder Psychiatern vorgenommen.
Es handele sich um ein Syndrom als Folge einer meist chronischen oder fortschreitenden Krankheit des Gehirns. Dabei komme es z. B. zum Verlust der Auffassungsgabe, der Lernfähigkeit und des Sprachverständnisses. Hinsichtlich des Autofahrens komme es darauf an, dass nahe Angehörige Autorität gegenüber dem Erkrankten ausüben und auf eine Abgabe des Führerscheins drängen müssten, weil bei diesem das entsprechende Beurteilungsvermögen und die emotionale Kontrolle fehle.

Die Professorin erklärte dann die verschiedenen Formen der Demenz. Bei der Alzheimer Demenz erfolgt ein fortschreitender Verlust von Hirnzellen und eine Schrumpfung des Gehirns, während Vaskuläre Demenzen durch eine Schädigung der Blutgefäße im Gehirn entstehen. Beide Formen machen etwa 65 Prozent aller Erkrankungen aus. Sie sind nicht heilbar, durch Medikamente lässt sich lediglich das Fortschreiten eine Zeit lang verzögern. Sekundäre Demenzen, z. B. verursacht durch einen Hirntumor, seien evtl. durch eine Operation behandelbar.

Typische Symptome einer Demenz seien erkennbar im Denken (Gedächtnisstörungen), in der Sprache, im Handeln (Probleme im Straßenverkehr), im Erleben (Angst und Persönlichkeitsveränderung) sowie der Verlust der Erinnerung an frühere Ereignisse und nahestehende Personen.

Im Umgang mit Betroffenen komme es darauf an, so führt Franke anschaulich und gut nachvollziehbar aus, Respekt und Verständnis zu zeigen, fürsorglich, aber bestimmt aufzutreten, nicht auf Fehler hinzuweisen, Gefühle ernst zu nehmen und auf das körperliche Wohlergehen des Erkrankten zu achten. Wichtig sei auch, eventuelle Ungerechtigkeiten gegenüber Betreuungspersonen aufgrund des fehlenden Beurteilungsvermögens zu akzeptieren.

Anschließend machte der ehemalige Fahrlehrer Herr Bernhard Kemper, der über die Verkehrswacht Kurse wie „Fit im Auto“ anbietet, die Notwendigkeit regelmäßiger Gesundheitschecks im Alter deutlich. Als sehr sinnvoll bezeichnete er freiwillige „Rückmeldefahrten“, die dazu dienten, die Fahrkompetenz in realen Verkehrssituationen zu reflektieren.

Zum Ende der Veranstaltung berichtete Frau Kerstin Droste über die Beratungs- und Unterstützungsmöglichkeiten des Demenz-Servicezentrums beim Landkreis Emsland.
Informationen unter pflegestuetzpunkt@emsland.de

Text und Fotos: Seniorenvereinigung Meppen

Besuch des KRONE-Museums in Spelle

Pressemitteilung

Historische Landmaschinen und Unternehmensgeschichte

Seniorenvereinigung Meppen besucht KRONE-Museum in Spelle

Eine sehr informative und unterhaltsame Tagestour erlebten kürzlich 60 Seniorinnen und Senioren aus Meppen beim Besuch des landwirtschaftlichen Museums der Firma Krone in Spelle. Hier wird neben der Entwicklung von Schleppern, Pflügen, Mähdreschern und vielen anderen Erntegeräten, das Krone-Programm aus 120 Jahren Firmengeschichte präsentiert. Auch „Pötte und Pannen“ aus Oma Krones Porzellangeschäft werden dargestellt.

Die langjährigen Mitarbeiter der Firma Krone, Ludger Gude und Georg Holterhues, erläuterten kompetent, anschaulich und humorvoll die Unternehmensgeschichte der 1906 gegründeten und heute weltweit agierenden Maschinenfabrik mit insgesamt 10.000 Mitarbeitern (davon allein 4.000 in Spelle) und einem Jahresumsatz von etwa 2,5 Milliarden Euro.

Beginnend mit einer einfachen Schmiede, so wurde den interessierten Besuchern erläutert, hat Krone in den dreißiger Jahren die Bulldog Generalvertretung der Firma Heinrich Lanz, Mannheim, und ab den siebziger Jahren den Vertrieb von John Deere-Traktoren übernommen. Die Arbeitszeit der Mitarbeiter betrug zeitweise wöchentlich 56,5 Stunden. In den siebziger Jahren entwickelte sich die Maschinenfabrik Bernard Krone GmbH & Co. KG zum führenden Spezialisten der Grundfuttererntetechnik.

Beeindruckend für die Seniorinnen und Senioren waren die vielen Exponate von einer einfachen Wassertränke für Kühe, Kartoffelrodern, Strohschneidern, klobigen Pflügen mit Selbstantrieb, bis hin zu den in den neunziger Jahren entwickelten Mähaufbereiter BIG M, der vergleichsweise in einer Stunde den Rasen auf 27 Sportplätzen mähen kann und dem Feldhäcksler BIG X, der in einem Arbeitsgang bis zu 17 Reihen Mais schneidet. Innovative Ballenpressen mit Folienumwicklung sind weitere Produkte der breiten Angebotspalette.

Kreativität entwickelten die Krone-Mitarbeiter in den Nachkriegsjahren, um das Bier für ein Betriebsfest von der westfälischen Rolinck-Brauerei aus Burgsteinfurt nach Spelle zu „schmuggeln“. In einem Lieferwagen wurde ein doppelter Boden eingebaut, um das Bier vor dem Zugriff der britischen Besatzungssoldaten zu schützen.

Am Rande wurde den Museumsbesuchern auch die Geschichte des Lingener Abgeordneten Heinrich Eckstein erläutert, der erstmals 1949 im Wahlkreis Bersenbrück-Lingen für die CDU direkt in den Bundestag gewählt wurde. Er war wesentlich am Zustandekommen des „Emslandplans“ beteiligt, der am 5. Mai 1950 vom Deutschen Bundestag einstimmig als Maßnahme zur „Erschließung der Ödländereien des Emslandes“ beschlossen wurde. Dies war der Grundstein für die Entwicklung des Emslandes vom „Armenhaus der Nation“ zu einer boomenden Erfolgsregion im Nordwesten, von der auch Krone profitierte.

Nach einer „Hochtiedssuppe“ im Restaurant „Schmiede 1906“ berichtete der langjährige ehemalige Samtgemeindebürgermeister von Spelle, Herr Bernhard Hummeldorf, bei einer Busfahrt quasi aus „erster Hand“ über die sehr positive Entwicklung der Samtgemeinde, so unter anderem über Maßnahmen der Dorferneuerung, den Ausbau des prosperierenden Hafens mit einem Umschlag von jährlich etwa 1,2 Millionen Tonnen sowie über leistungsstarke Industriebetriebe wie die Firma „Rekers Beton“, die z. B. Betonfertigteile für die Fußballstadien auf „Schalke“, in Düsseldorf, Duisburg und aktuell für Preußen Münster lieferte.

Bei Kaffee und Kuchen im „Moorcafé“ konnten sich die Seniorinnen und Senioren über die vielen Informationen austauschen. 

Spende der Emsländischen Volksbank eG

Schöne Weihnachtsüberraschung.

Die Emsländische Volksbank e.G. unterstützt auch in 2024 aus den Reinerträgen der Gewinnspargemeinschaft soziale und gemeinnützige Einrichtungen in der Region.

Für eine solche Förderung hatte die Seniorenvereinigung einen entsprechenden Antrag gestellt, dem erfreulicherweise mit der Zusage eines Zuschusses entsprochen wurde.

Heute -einen Tag vor Heiligabend- konnte die Seniorenvereinigung der Stadt Meppen e.V. aus den Händen des Filialleiters der Emsländischen Volksbank in Meppen, Herrn Michael Schmidt einen Spendenscheck in Höhe von 750,00€ in Empfang nehmen.

Wir freuen uns sehr und sagen herzlich danke.

Foto: Emsländische Volksbank
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