Pressemitteilung
Historische Landmaschinen und Unternehmensgeschichte
Seniorenvereinigung Meppen besucht KRONE-Museum in Spelle
Eine sehr informative und unterhaltsame Tagestour erlebten kürzlich 60 Seniorinnen und Senioren aus Meppen beim Besuch des landwirtschaftlichen Museums der Firma Krone in Spelle. Hier wird neben der Entwicklung von Schleppern, Pflügen, Mähdreschern und vielen anderen Erntegeräten, das Krone-Programm aus 120 Jahren Firmengeschichte präsentiert. Auch „Pötte und Pannen“ aus Oma Krones Porzellangeschäft werden dargestellt.
Die langjährigen Mitarbeiter der Firma Krone, Ludger Gude und Georg Holterhues, erläuterten kompetent, anschaulich und humorvoll die Unternehmensgeschichte der 1906 gegründeten und heute weltweit agierenden Maschinenfabrik mit insgesamt 10.000 Mitarbeitern (davon allein 4.000 in Spelle) und einem Jahresumsatz von etwa 2,5 Milliarden Euro.
Beginnend mit einer einfachen Schmiede, so wurde den interessierten Besuchern erläutert, hat Krone in den dreißiger Jahren die Bulldog Generalvertretung der Firma Heinrich Lanz, Mannheim, und ab den siebziger Jahren den Vertrieb von John Deere-Traktoren übernommen. Die Arbeitszeit der Mitarbeiter betrug zeitweise wöchentlich 56,5 Stunden. In den siebziger Jahren entwickelte sich die Maschinenfabrik Bernard Krone GmbH & Co. KG zum führenden Spezialisten der Grundfuttererntetechnik.
Beeindruckend für die Seniorinnen und Senioren waren die vielen Exponate von einer einfachen Wassertränke für Kühe, Kartoffelrodern, Strohschneidern, klobigen Pflügen mit Selbstantrieb, bis hin zu den in den neunziger Jahren entwickelten Mähaufbereiter BIG M, der vergleichsweise in einer Stunde den Rasen auf 27 Sportplätzen mähen kann und dem Feldhäcksler BIG X, der in einem Arbeitsgang bis zu 17 Reihen Mais schneidet. Innovative Ballenpressen mit Folienumwicklung sind weitere Produkte der breiten Angebotspalette.
Kreativität entwickelten die Krone-Mitarbeiter in den Nachkriegsjahren, um das Bier für ein Betriebsfest von der westfälischen Rolinck-Brauerei aus Burgsteinfurt nach Spelle zu „schmuggeln“. In einem Lieferwagen wurde ein doppelter Boden eingebaut, um das Bier vor dem Zugriff der britischen Besatzungssoldaten zu schützen.
Am Rande wurde den Museumsbesuchern auch die Geschichte des Lingener Abgeordneten Heinrich Eckstein erläutert, der erstmals 1949 im Wahlkreis Bersenbrück-Lingen für die CDU direkt in den Bundestag gewählt wurde. Er war wesentlich am Zustandekommen des „Emslandplans“ beteiligt, der am 5. Mai 1950 vom Deutschen Bundestag einstimmig als Maßnahme zur „Erschließung der Ödländereien des Emslandes“ beschlossen wurde. Dies war der Grundstein für die Entwicklung des Emslandes vom „Armenhaus der Nation“ zu einer boomenden Erfolgsregion im Nordwesten, von der auch Krone profitierte.
Nach einer „Hochtiedssuppe“ im Restaurant „Schmiede 1906“ berichtete der langjährige ehemalige Samtgemeindebürgermeister von Spelle, Herr Bernhard Hummeldorf, bei einer Busfahrt quasi aus „erster Hand“ über die sehr positive Entwicklung der Samtgemeinde, so unter anderem über Maßnahmen der Dorferneuerung, den Ausbau des prosperierenden Hafens mit einem Umschlag von jährlich etwa 1,2 Millionen Tonnen sowie über leistungsstarke Industriebetriebe wie die Firma „Rekers Beton“, die z. B. Betonfertigteile für die Fußballstadien auf „Schalke“, in Düsseldorf, Duisburg und aktuell für Preußen Münster lieferte.
Bei Kaffee und Kuchen im „Moorcafé“ konnten sich die Seniorinnen und Senioren über die vielen Informationen austauschen.