Bericht im Emsblick Meppen - Heft 71Der Weg in die Welt der Medien war für Ludger Abeln nicht gerade vorgezeichnet.
Nach dem Abi machte er, ganz nach dem Willen seines Vaters, zunächst eine solide Tischlerlehre. „Das war ja sozusagen um die Ecke bei uns in Bokeloh“, begann der spätere NDR-Moderator seine Ausführungen vor gut 70 Gästen im Hotel Via Plaza in Meppen. Zu diesem „Heimspiel“ hatte die Seniorenvereinigung der Stadt Meppen den „bekanntesten Bokeloher seit Otto Pankow“ eingeladen. Gespannt und aufmerksam, manchmal auch mit heiterem Lachen auf den Lippen lauschten sie Abeln, der seinen Weg von Bokeloh bis zu seiner heutigen Aufgabe als Vorstandsvorsitzender der Caritas Gemein-schaftsstiftung Osnabrück e. V lebhaft und in bildreicher Sprache schilderte.
Nach behüteter Jugend, klar war er auch Meẞdiener, und seiner Ausbildung studierte er. Als Berufsschullehrer für Holz- und Kunststofftechnik landete er in Hannover, rutschte dann in ein Volontariat bei Radio Antenne, wo er es bis zum Studioleiter brachte. Später wechselte er zunächst zu SAT1, dann als Freier Mitarbeiter zum NDR. Dort fand er in den 15 Jahren eine große Bandbreite an Aufgaben. Von der Aktuellen Schaubude über Magazinsendungen bis hin zur „Leuchte des Nordens“ gingen seine Stationen als Moderator und Journalist. Mit einer Vielzahl an Bildern blickte er auf eine Vielzahl von Erlebnissen und Begegnungen zurück: Erlebnisse zwischen Stoppelmarkt und Seenotrettungseinsatz, Begegnungen zwischen Carlo von Tiedemann (ein bisschen chaotisch, aber wirklich nett) und Jan Fedder (Wasser is nich, tu mal gut Gin rein).
Die Suche nach einer Festanstellung führte ihn als Pressesprecher zu VW nach Emden. Diese Funktion beschreibt er nachträglich als Job mit Handschellen hoch 10″. „Ich möchte das hier nicht näher ausführen, aber Sie können sich vielleicht vorstellen, dass zwischen dem, was dort erzählt worden ist und zwischen dem, was tatsächlich passiert ist, manchmal so eine Lücke klaffte. Und Sie stehen natürlich dann als Pressesprecher immer vor der Kamera und dann müssen Sie was erzählen was nicht immer dem entspricht, was Sie gerne sagen würden. Und dann habe ich irgendwann gesagt, das passt nicht so ganz zum Plan, das möchte ich nicht für mich selber.“
Kreative Neigungen musste Abeln zurückstellen. Die habe er aber einsetzen können bei seinen Büchern. Vor allem sein Buch Kurzgeschichten habe ihm viel Freude gemacht. „Die Geschichten habe ich natürlich im Sommer geschrieben“, kommentierte der Medienmann mit leichtem Schmunzeln.
Nachdem er 30 Jahre in Ostfriesland gelebt habe, in Leer und in Wiesmoor, habe es ihn und seine Frau jetzt nach Osnabrück verschlagen. Dort ist Abeln seit 2015 für die Caritas tätig. Seinen Arbeitgeber beschrieb er so: „Die Caritas ist ja, viele wissen es nicht, ein Wohlfahrtsverband, der gerade im Emsland, in dieser Region, sehr stark ist, auch als Wirtschaftsfaktor“. Die Caritas zahlt allein im Emsland pro Jahr eine Milliarde Euro an Gehältern. Sie beschäftigt über 30.000 Menschen in der Region von der Küste bis nach unten in den Südkreis. Ob das Kitas sind, ob das Pflegeheime sind, ob das Jugendhilfe ist, da ist richtig was los.“
Zusätzlich zu seiner jetzigen Aufgabe habe er Zeit für freie Arbeit. Aktuell produziert er mit Wilhelm Loth, dem Geschäftsführer der Staatsbad Norderney GmbH, ebenfalls aus Brual und Bruder des ehemaligen Caritas-Direktors Franz Loth, einen monatlichen Podcast mit dem Titel He! Norderney – Tidentalk“. Ebenso gern aber erzählt er aus seinem Leben, wie bei den Meppener Senioren.
Text und Foto: Emsblick Meppen
